: Grosny unter Beschuss
■ Die russischen Truppen verstärken ihre Angriffe auf die tschetschenische Hauptstadt
Moskau/Grosny/Istanbul (dpa/AP) – Nach weiteren Geländegewinnen in Tschetschenien haben die russischen Truppen gestern ihre Angriffe auf die eingekesselte Hauptstadt Grosny verstärkt. In der Nachbarrepublik Inguschetien stieg die Zahl der Flüchtlinge aus Tschetschenien unterdessen auf knapp 200.000. Ihre Versorgung wird immer schwieriger. Außenminister Igor Iwanow warf westlichen Medien vor, das Bild einer humanitären Katastrophe im Kaukasus schaffen zu wollen, um Druck auf Russland ausüben zu wollen.
Iwanow und der Minister für Katastrophenschutz, Sergej Schoigu, trafen mit den Botschaftern der sieben führenden westlichen Industriestaaten (G 7) zusammen, um sie „über die tatsächliche Lage im Kaukasus“ zu unterrichten. Die Minister wiesen Berichte über eine humanitäre Katastrophe entschieden zurück.
Der Krieg in Tschetschenien stand gestern auch im Mittelpunkt der OSZE-Vorbereitungskonferenz, die in Istanbul begann. Die USA warfen Russland „unterschiedslose Gewalt gegen unschuldige Zivilisten“ vor, wie der Abteilungsleiter im US-Außenministerium, Harold Koh, sagte.
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