■ Sechs Jahre Krieg in Burundi

Seit 1993 herrscht Bürgerkrieg in Burundi – ein Land, das lange von einer Tutsi-Monarchie beherrscht worden war, die zur Unabhängigkeit 1962 von Tutsi-Militärs gestürzt wurde. Im Juni 1993 gewann ein Hutu von der Partei „Frodebu“ die ersten freien Wahlen des Landes. Der Wahlsieger wurde im Oktober 1993 von Soldaten ermordet, was blutige Massaker auslöste. Danach wurde versucht, zwischen den gewählten Hutu-Politikern und den Tutsi-Gruppen einen Interessenausgleich herzustellen. Radikale Hutu begannen gleichzeitig einen Guerillakrieg. 1996 putschte das Militär in Burundi erneut und brachte den heutigen Präsidenten Pierre Buyoya an die Macht. Buyoya schaffte es zunächst erfolgreich, Teile der „Frodebu“ einzubinden, und führte mit den Rebellen Friedensgespräche. Die sind mittlerweile im Sande verlaufen.

Derzeit ist der Westen Burundis vom Krieg am meisten betroffen. Dafür verantwortlich ist die Hutu-Rebellengruppe CNDD-FDD – eine bewaffnete Abspaltung der „Frodebu“ mit Basen im Kongo und in Tansania. Für die Angriffe auf Bujumbura wird die „Nationale Befreiungsfront“ (FNL) verantwortlich gemacht. Sie arbeitet mit ruandischen Hutu-Extremisten zusammen.