Konkurrenz der globalen Luftriesen

■ Lufthansa will durch Teilübernahme von British Midland ihre Position in Großbritannien verbessern. Mehr Landerechte in London

London/Frankfurt (AFP) – Die Deutsche Lufthansa wird beim Konkurrenten British Midland einsteigen. Wie die britische Fluggesellschaft gestern in London mitteilte, übernimmt die Lufthansa für 91,4 Millionen Pfund (278,7 Millionen Mark) einen Anteil von 20 Prozent. Gleichzeitig wird British Midland auch Mitglied in dem Luftfahrt-Bündnis Star Alliance um Lufthansa und United Airlines. Lufthansa-Chef Jürgen Weber nannte den Beitritt eine „gute Nachricht für den Kunden und den Wettbewerb“.

Durch den Beitritt des britischen Anbieters steigen die Start- und Landerechte der Star Alliance am wichtigen Flughafen London-Heathrow auf 27 Prozent. British Midland hält davon zur Zeit 14 Prozent.

Das Airline-Bündnis dürfte damit künftig den Wettbewerbern in der Allianz Oneworld um British Airways und American Airlines deutlich mehr Konkurrenz machen. Oneworld verfügt aber mit 48 Prozent der Start- und Landerechte in Heathrow weiter über einen deutlich stärkere Position auf dem strategisch wichtigen Flughafen.

Lufthansa-Chef Weber erklärte, mit dem Beitritt der British Midland zur Star Alliance würden die Rahmenbedingungen für einen langfristig gesunden Wettbewerb unter den europäischen Allianzsystemen geschaffen. Für die Allianz werde sich nun der für sie wichtige britische Markt zunehmend öffnen.

British-Midland-Chef Michael Bishop betonte, die Zugehörigkeit zur Star Alliance werde die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, das auf innereuropäische Strecken spezialisiert ist, deutlich steigern.

Die Lufthansa kauft ihren 20-Prozent-Anteil von der skandinavischen Fluglinie SAS, die bislang 40 Prozent an British Midland hielt. Die verbleibenden 60 Prozent hält die private Investorengesellschaft BBW Partnership.

British Midland beschäftigt derzeit mehr als 6.000 Angestellte und bedient 29 Städte in Europa. 20 Ziele bedient die Gesellschaft von London-Heathrow aus.