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Daimler killt Airbus

■ Dasa-Betriebsrat kündigt Widerstand an

IG Metall und der Betriebsrat des Airbus-Endmontagewerks von „Daimler Benz Aerospace“ (Dasa) in Finkenwerder haben gestern massiven Widerstand gegen den – im „Dolores“-Kahlschlagkonzept des Vorstandes festgeschriebenen – Rausschmiß von 2 300 MitarbeiterInnen angekündigt. Betriebsrat Jürgen Schulz: „Wir werden das nicht hinnehmen, weil die Maßnahmen nicht einsichtig sind.“

Exakte Widerstandspläne für den Hamburger Standort gebe es allerdings – ein Tag nach der Hiobsbotschaft – noch nicht, „weil die Maßnahmen mit den anderen Standorten abgesprochen werden müssen“, so Schulz. Deshalb seien Aufgaben an den Gesamtbetriebsrat delegiert worden.

Bei der Hamburger IG Metall geht man nicht davon aus – wie es sich das Dasa-Management wünscht – daß das Unternehmen bereits Ende 1996 Vollzug melden kann. IG Metall-Küste-Chef Frank Teichmüller: „Etwas in der Vorstandsetage zu beschließen, ist das eine; es vor Ort in die Praxis umzusetzen, das andere.“ IG Metall-Sprecher Gunter Barnbeck schließt daher Kampfmaßnahmen nicht aus: „Die Leute sind stinksauer, aufgebracht und frustriert, aber auch zugleich äußerst kampfbereit,“ so ein Dasa-Mitarbeiter.

Überdies sind dem Unternehmen die Hände gebunden, weil im Airbuswerk noch ein Rationalisierungsschutzabkommen in Kraft ist. Barnbeck: „Das beinhaltet eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 1996. Bis dahin darf niemand entlassen werden.“ Ferner müsse sich das Unternehmen einem umfassenden betriebsverfassungsrechtlichen Procedere unterziehen. So müßte der Betriebsrat zunächst umfassend informiert und im Wirtschaftsausschuß in die Beratungen einbezogen werden. Barnbeck: „Vor allem ist aber jetzt die Politik gefragt.“

Hamburgs Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus – der für die Stadt im Dasa-Aufsichtsrat sitzt – hat gegenüber der taz der Belegschaft „jede Unterstützung“ zugesagt. Hamburg hält acht Prozent der Anteile am Finkenwerder Airbuswerk. Er habe die Hamburger Dasa-Verantwortlichen aufgefordert, sämtliche geplanten Maßnahmen nochmals zu überprüfen. „Bei Auslagerungen kann der hohe Qualitätsstandard nicht gehalten werden“, so Rittershaus. Für den Fall, daß eine Auslagerung nicht verhindert werden könne – wie es sich bei den 430 Mitarbeitern der „Handbuchabteilung“ anbahne – müsse die neue Firma nahe am Werk in der Region bleiben. Kai von Appen

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