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Kritischer Polizist suspendiert

Der Sprecher der „Kritischen PolizistInnen“, Thomas Wüppesahl, ist vom Dienst supendiert worden. Hintergrund ist eine Anklage gegen den Wirtschaftskriminalisten wegen des Verdachts des Aktenklaus. Im April 1997 waren aus den Räumen des Dezernats für Kfz-Diebstahls an der Stresemannstraße, in dem Wüppesahl damals tätig war, 72 Ermittlungsakten verschwunden (taz berichtete mehrfach). Das Landgericht hat nun die Anklage gegen Wüppesahl zugelassen, nachdem das Amtsgericht die Eröffnung des Verfahrens abgelehnt hatte, weil der Vorwurf offensichtlich unbegründet sei.

„Wenn die wirklich meinen, ich hätte Akten geklaut, dann hätten die mich bereits vor einem Jahr sus-pendieren müssen“, kommentierte Wüppesahl gestern die Maßnahme. Der kritische Polizist geht vielmehr davon aus, dass die Suspendierung im engen Zusammenhang mit dem Agieren der Polizeikommission steht. Wüppesahl hatte gegenüber der Kommission Mobbing-Vorwürfe gegen die Leitung des Landeskriminalamtes (LKA) erhoben, weil er seit 1996 immer noch auf seine Beförderung zum Kommissar wartet. Stattdessen werde er vom LKA dauernd wegen kritischer Äußerungen strafversetzt oder mit Disziplinarverfahren überzogen, klagt Wüppesahl. kva

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