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BuchTipps

Frauen in islamischen Welten

Bereits vor mehr als hundert Jahren warf der ägyptische Theoretiker Quassem Amin die Frage auf, ob das den Frauen auferlegte Gebot, sich zu verschleiern, nicht Ausdruck der männlichen Angst sei, beim Anblick einer unverschleierten Frau die Selbstbeherrschung zu verlieren und dem eigenen sexuellen Drang nicht widerstehen zu können. Dass es mit der männlichen Triebkaft nicht ganz so schlimm ist, zeigt der Alltag in der industrialisierten westlichen Welt. In den unterschiedlichsten islamischen Gesellschaften – wie Bangladesch, Iran oder der Türkei – wird auch nicht mehr unbedingt der Schleier, aber die Gleichstellung der Frau diskutiert. In einem am Afroamerikanischen Institut Graz entstandenen Band „Frauen in islamischen Welten“ wird auf aktuellstem Stand und mit unterschiedlichsten Ansätzen über die Rolle der Frau in Gesellschaft, Politik und Religion debattiert. Wissenschaftlerinnen und Publizistinnen setzen sich mit der Vielfalt der Lebensweisen von Frauen aus dem islamischen Kulturkreis auseinander. Näher beleuchtet werden die Situationen der Frau in der Arbeitswelt, die Rolle von Frauen als Meinungsbildnerinnen in der Öffentlichkeit und die Interessenkonflikte zwischen Frauen und muslimischen Staaten. Angelika Vauti, Margot Sulzbacher (Hrsg.): „Frauen in islamischen Welten. Eine Debatte zur Rolle der Frauen in Gesellschaft, Politik und Religion“. Brandes & Aspel Verlag, Frankfurt am Main 1999, 160 Seiten, 29,80 DM

Binationaler Alltag in Deutschland

So lautet der Titel eines Ratgebers, herausgegeben vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e. V. Der Ratgeber für Ausländerrecht, Familienrecht und interkulturelles Zusammenleben erscheint in der fünften, völlig überarbeiteten Auflage. Mehr als eine Million binationale Paare und Familien lebt in Deutschland. Für das Zusammenleben dieser Paare enthält der Ratgeber wichtige Informationen aus den Bereichen Eheschließung, Trennung und Scheidung, Aufenthalt, Staatsangehörigkeit, Kinder und Jugendliche, Sozialleistungen, Wehrpflicht, Wohnen, Arbeiten, Studieren und Auswandern. Die aktuelle Auflage berücksichtigt das neue Kindschaftsrecht und das Eheschließungsrecht vom 1. 7. 1998. Auch das geänderte Staatsangehörigkeitsrecht, das am 1. 1. 2000 in Kraft tritt, ist in der Fassung, die vom Bundesrat im Mai 1999 verabschiedet wurde, aufgenommen. Der Ratgeber bietet Hilfe bei der Überwindung rechtlicher und gesellschaftlicher Hürden im binationalen Zusammenleben. Sabine Kriechhammer-Yagmur, Doris Pfeiffer-Pandey, Katrin Saage-Fain, Hiltrud Stöcker-Zafari: „Binationaler Alltag in Deutschland. Ratgeber für Ausländerrecht, Familienrecht und interkulturelles Zusammenleben“. 248 Seiten, Frankfurt 1999, 24,80 DM

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