: Unterm Strich
Der amerikanische Architekt Daniel Libeskind ist für die Gestaltung des Jüdischen Museums in Berlin mit dem Deutschen Architekturpreis 1999 ausgezeichnet worden. Der Neubau des Jüdischen Museums in Form eines geborstenen Davidsterns sei in seiner suggestiven und skulpturalen Form nicht vergleichbar mit herkömmlicher Architektur, urteilte die aus namhaften Architekten bestehende Jury.
Die alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung ist mit 50.000 Mark dotiert. Der von der Ruhrgas AG gestiftete Preis steht unter der Schirmherrschaft der Bundesarchitektenkammer und gilt als bedeutendster deutscher Architekturpreis. Er sollte Libeskind am Dienstagnachmittag von Bundespräsident Johannes Rau und Friedrich Späth, dem Vorsitzenden der Ruhrgas AG, übergeben werden.
Der Ende Januar fertig gestellte Museumsneubau wird als „Jahrhundertbauwerk“ bezeichnet. Erst mit der Eröffnung der ständigen Ausstellung im Herbst 2000, erklärte die Jury, würden die Räume richtig erlebbar. Zunächst wird die deutsch-jüdische Geschichte von der Zeit der Römer bis zur Gegenwart dokumentiert.
Apropos Architektur und Preise und so weiter und so fort: Könnte die Tatsache, dass die Urheberrechts-Gesellschaft Gema mit leicht wachsenden Einnahmen in der Sparte Hintergrundmusik rechnet, darauf hindeuten, dass die so hoch gelobten architektonischen Wunderwaffen in den metropolitanen Konsumkriegsgebieten doch nur ziemlich beschissene Renditeobjekte sind? Über die Hintergrundmusik sagte Lorenz Schmid von der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte am Dienstag auf der Fachmesse Gäste 99 in Leipzig: Der Anteil weist eine leicht steigende Tendenz auf. Musik wird immer mehr eingesetzt, selbst in Tiefgaragen wird Musik gespielt.“
Als noch alles gut war: Die Bauhaus-Wandmalereien von Kandinsky-Schüler Herbert Bayer im Weimarer Universitätsgebäude werden restauriert. Die zur großen Bauausstellung im Jahre 1923 geschaffenen Bilder auf den Wänden der Nebentreppe im Hauptgebäude werden nach Bekanntmachung der Bauhaus-Universität bis Ende November vom Dresdner Maler Bruno Dolinski erneuert.
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