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Supergewerkschaft soll 2001 gegründet werden

■ ÖTV-Chef Mai wirbt für ver.di, die künftige Supergewerkschaft aller Dienstleister

Dortmund (dpa/AP) – Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), Herbert Mai, hat erneut eindringlich für die geplante neue Supergewerkschaft im Dienstleistungsbereich geworben. Vor den rund 600 Delegierten seiner Organisation sagte Mai gestern auf einem außerordentlichen Gewerkschaftstag, die geplante Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sei die Chance, der Gewerkschaftsbewegung eine Zukunft zu geben.

Der ÖTV-Chef erklärte: „Es bringt uns gemeinsam weiter, wenn die Gewerkschaften sich gegenseitig keine Knüppel mehr zwischen die Beine werfen.“

Wie berichtet, wollen fünf Gewerkschaften auf fünf außerordentlichen Kongressen in dieser Woche die Weichen dafür stellen, dass sie vom Frühjahr 2001 an zu einer neuen Supergewerkschaft verschmelzen können. Beteiligt sind die ÖTV, die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV), die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG), die IG Medien und die Deutsche Postgewerkschaft (DPG). Unter anderem sollen die Kongresse Satzungsänderungen beschließen, damit eine Kartellgewerkschaft gegründet werden kann. Sie soll den Gründungskongress für das Frühjahr 2001 vorbereiten.

Als entscheidende Weichenstellung hat auch DGB-Chef Dieter Schulte die geplante Supergewerkschaft ver.di bezeichnet. Sie sei ein „notwendiger und richtiger Weg“.

Schon vor der offiziellen Gründung von ver.di zeichnet sich eine scharfe Kontroverse zwischen der IG Metall und den beteiligten Gewerkschaften ab. IG-Metall-Chef Zwickel forderte im Interview mit der Welt, dass sich die DAG künftig aus der Metall- und Elektroindustrie zurückziehen müsse. Die vier beteiligten DGB-Gewerkschaften, ÖTV, HBV, DPG und IG Medien, dürften zudem nicht ihren Organisationsbereich in den der IG Metall ausweiten.

Debatte Seite 12

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