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Mittelalte unter Druck

■ Arbeitgeber: Renten müssen stärker sinken. Dies trifft die 30- bis 40-Jährigen

Berlin (taz) – Die Renten sollen stärker sinken als geplant. Dies forderte gestern Dieter Hundt, Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), in Berlin.

Hundt erklärte, es sei völlig ausgeschlossen, nach der Inflationsanpassung der Renten in den nächsten beiden Jahren wieder zur alten Nettolohnformel zurückzukehren. Die „demographische Entwicklung“ müsste vielmehr bei der Rentenanpassungsformel „voll“ berücksichtigt werden.

Im Klartext bedeutet die Hundtsche Forderung, dass in drei Jahren der volle demographische Faktor auf die Rente angewandt werden müsse. Damit würde das so genannte Eckrentenniveau bis zum Jahr 2030 von bisher 70 auf 60 Prozentpunkte sinken, erklärte dazu auf Anfrage der Darmstädter Rentenexperte Bert Rürup.

Viele der heute 30- bis 40-Jährigen fielen dann im Alter mit ihrer Minirente automatisch unter die Sozialhilfegrenze, wenn sie nichts zusätzlich Erspartes oder Ererbtes haben. Die Absenkung des Rentenniveaus in die Zukunft hinein entlastet damit zwar die künftige Jugend von allzu hoher Rentenlast, trifft aber fatalerweise genau jene heute 30- bis 40-Jährigen, die gegenwärtig und in den nächsten Jahren noch hohe Rentenbeiträge zahlen werden.

Hundt verurteilte gestern auch die „irre Diskussion“ um die „Rente mit 60“. Die Rente mit 60 sei eine „unbezahlbare Illusion“. Statt dieses Modell zu fördern, müsse die Altersteilzeit ausgebaut werden, erklärte Hundt. Bei der Altersteilzeit müssten sich die Arbeitnehmer und Arbeitgeber „einvernehmlich“ auf der „betrieblichen“ und „einzelvertraglichen Ebene“ einigen, inwieweit Rentenabschläge bei einem früheren Ausscheiden ausgeglichen würden. BD

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