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Katholischer Ausstieg verzögert sich noch

■ Noch gibt es die Schwangeren-Beratung mit Beratungsschein für Abtreibung

Die katholische Kirche steigt noch nicht wie zwei andere Bistümer in Deutschland bereits zum 1. Januar 2000 aus der staatlichen Schwangerenberatung mit Bescheinigung aus. „Es wird bei uns eine längere Übergangszeit geben“, sagte Bistumssprecher Andreas Herzig. Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky werde nach ausführlichen Gesprächen mit allen Beteiligten den genauen Zeitpunkt festlegen, ab wann die Kirche im Laufe des neuen Jahres keine Scheine mehr ausstellt.

Das bedeute aber nicht, betonte Herzig, dass die Kirche generell aus der Konfliktberatung für Schwangere aussteige. „Das Gegenteil wird der Fall sein. Wir wollen die Beratung für Frauen, die Hilfe suchen, sogar ausweiten.“

Der Sprecher wies darauf hin, dass nur zehn Prozent der Frauen, die bisher die Beratungsstellen aufgesucht hätten, einen Schein verlangt hätten. Alle anderen Frauen wollten Hilfe in ihrer Notsituation, „und die wird die Kirche auch weiterhin nicht verweigern, sondern vermehrt anbieten – also kein Ausstieg, sondern ein Umstieg“. Eine offene Frage sei allerdings noch die weitere Finanzierung der elf Beratungsstellen im Bistum in Berlin, Brandenburg und Vorpommern, die bisher mit 1,4 Millionen Mark vom Staat unterstützt werden.

Drei Oberhirten aus dem Kreis der 27 Diözesanbischöfe wollen der Weisung des Papstes zum Verzicht auf die Austeilung eines Beratungsscheins erst einmal nicht folgen. Zu ihnen gehört Franz Kamphaus (Limburg), Leopold Nowak (Magdeburg) und Hermann Josef Spital (Trier). dpa

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