: Hillary will mehr Macht
■ Nach langem Zögern gibt First Lady Clinton Kandidatur für den Senat bekannt
New York (AP) – Hillary Clinton hat ihre Kandidatur für den Senat angekündigt und damit monatelange Spekulationen über ihren Einstieg in eine eigene politische Karriere beendet. Ja, sie wolle bei der Wahl um den Senatssitz von New York im November 2000 kandidieren, sagte die Frau von US-Präsident Bill Clinton am Dienstag auf einer Veranstaltung der Lehrergewerkschaft in New York.
Offiziell werde sie ihre Kandidatur Anfang des neuen Jahres erklären, sagte Clinton. Um sich intensiver um ihren Wahlkampf zu kümmern, will sie ihre Auftritte an der Seite ihres Mannes Bill Clinton einschränken.
Tatsächlich war Hillary Clinton im Zugzwang. Verstärkt war sie in den eigenen Reihen in die Kritik geraten. Ihr monatelanges Zögern, offiziell ihre Kandidatur zu erklären, hinterließ bei vielen Demokraten den Eindruck, sie habe Bedenken wegen dieses Schrittes. Am Samstag hatte die New Yorker Stadträtin Ronnie Eldridge, eine Demokratin, erklärt, Hillary Clinton solle nicht für den Senat kandidieren. Am Dienstag sprach sich der einflussreiche demokratische Politiker Carl Kruger aus Brooklyn für ihren vermutlichen Gegenkandidaten, den republikanischen Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, aus.
Nach ihrer Rückkehr von einer Nahost-Reise war sie in schwere Kritik geraten. Viele warfen ihr vor, dass sie still zugehört habe, wie die Frau des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat Israel vorwarf, Giftgas gegen Palästinenser eingesetzt zu haben.
Kommentar Seite 12
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen