: SPD-Nord feiert Schröder
■ 1.500 Delegierte bereiten Parteitag vor
Bremen/Hamburg. Wenige Tage vor dem SPD-Bundesparteitag haben Parteichef und Bundeskanzler Gerhard Schröder sowie der designierte Geschäftsführer Franz Müntefering von den Parteimitgliedern mehr Zuversicht und Geschlossenheit gefordert.
Die vergangenen Tage hätten gezeigt, dass die Partei handlungsfähig sei, sagte der Kanzler auf einer Regionalkonferenz für die norddeutschen SPD-Landesverbände gestern in Hamburg. Die Partei habe begriffen, dass sie nur geschlossen erfolgreich sein könne. Schröder verteidigte die Steuer- und Abgabenpolitik gegen den Vorwurf, sie sei nicht sozial ausgewogen. Das sei „Quatsch“, sagte der Kanzler, der von den rund 1.500 Funktionären aus Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Jubel empfangen worden war.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis hatte sich zur Eröffnung der Konferenz zuversichtlich über die Wahlchancen der SPD bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein im Februar kommenden Jahres gezeigt. „Wir werden es gemeinsam schaffen, dass es die Sozialdemokraten sind, die die erste Landtagswahl im Jahr 2000 gewinnen werden.“
Nach den Worten von Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde hat die SPD wieder Tritt gefasst. Der Einsatz von Schröder bei der Rettung des Bauunternehmens Philipp Holzmann sei nicht ohne Risiko und eine gewaltige Leistung gewesen. Runde warnte die Europäische Union in Brüssel davor, diese Intervention zu Gunsten der Arbeitnehmer zu behindern. Dann bestehe eindeutig die Gefahr von Europafeindlichkeit in der deutschen Bevölkerung. taz/dpa
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