: Quastenflosser und Topase
Die Mineralien-Ausstellung in den Hamburger Messehallen bietet Gelegenheit zu einer Wochenendreise in die Vorgeschichte ■ Von Dagny Eggert
Fossilien hautnah erleben – die versteinerten Überreste ausgestorbener Tier- und Pflanzenarten begeistern ihre Fans, da sie Einblicke in eine längst vergangene Welt ermöglichen. Die Mineralien-Ausstellung in den Messehallen bietet an diesem Wochenende Anregungen zu Zeitreisen in die Vorgeschichte. Um die 300 Aussteller aus 30 Ländern zeigen Fossilien, Edelsteine und Kristalle und bieten dazu die entsprechende Fachliteratur. 20 Sonderschauen setzen ihre Akzente mit Sammlungen von Flugsauriern, Topasen oder Skelettquarzen.
Ob Fische, Pflanzen oder Insekten – Lebensformen, die ohne Sauerstoff im urzeitlichen Schlamm eingeschlossen wurden, versteinerten im Laufe der Zeit. Wieder freigelegt, sind sie manchmal so hervorragend erhalten, dass man sogar die feinen Strukturen kleiner Wanzen, Blätter oder Libellenflügel erkennen kann.
Neben Sammlungen von feingliedrigen Spinnen und Libellen zeigt das steinerne Aquarium einen ganzen Lebensraum: Ein Wandbild mit echten Fisch-Fossilien zeigt einen Ausschnitt aus der urzeitlichen Unterwasserwelt, mit Schwarmfischen, Raubfischen und Rochen.
„Um einen 115 Millionen Jahre alten Quastenflosser aus dem umliegenden Gestein zu befreien, braucht man schon mal drei Monate. So ein Exemplar kostet dann auch etwa 35.000 Mark“, berichtete Annesuse Schwickert, die Fossilien-Funde aus dem Nordosten Brasiliens zeigt. Wer selbst derartige Relikte freilegen will, kann in Halle 10 Fossilien präparieren und mit dem entsprechendem Werkzeug seine Geschicklichkeit an den Urzeitrelikten testen.
Neben Fossilien nehmen auch Edelsteine auf der Ausstellung einen großen Raum ein, das besondere Augenmerk gilt dabei dem Topas, der Edelstein des Jahres 1999 ist. Aus diesem Anlass stellen das Harvard Mineralogische Museum aus Boston und das Naturhistorische Museum in Wien eine Topas-Kollektion ihrer schönsten Ausstellungsstücke in Hamburg aus. Das Funkeln eines schönen Steins ist aber nicht immer natürlichen Ursprungs – eine Sonderschau über gefälschte Steine informiert, wie die begehrten Farbenpracht der Edelsteine auch künstlich hergestellt werden kann.
Auch für Kinder gibt es viel zu erleben: Zum Mitmachen und Anfassen ist das Specksteinschnitzen, Halle 10, und Goldwaschen, Übergang Halle 11 und 12. In Halle 10 im Eingangsbereich werden die Jüngsten noch zusätzlich betreut.
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 15 Mark, ermäßigt 7 Mark.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen