Mehr Jugend dank Sofortprogramm

■ In Hamburg und Schleswig-Holstein ist die Zahl der Arbeitslosen im November deutlich niedriger als im Vorjahr

Schleswig-Holstein und Hamburg gehen mit deutlich niedrigeren Arbeitslosenzahlen in den Winter als vor einem Jahr. Für den anhaltenden Positivtrend macht die Arbeitsämter gestern vor allem die kräftige Personalnachfrage verantwortlich. Sie ist so stark wie seit den siebziger Jahren nicht mehr. Der Norden liegt damit im Trend der alten Länder insgesamt.

In Hamburg waren Ende November 78.300 Menschen arbeitslos, 8,5 Prozent weniger als vor einem Jahr und 0,6 Prozent weniger als im Oktober. Die Quote sank auf 9,6 Prozent, nach 10,6 Prozent im Vorjahr. In der Hansestadt ist die Zahl der gemeldeten Stellen so hoch wie seit 1977 nicht mehr.

In Schleswig-Holstein waren Ende November 116.300 Menschen ohne Arbeit und damit 7,1 Prozent weniger als vor zwölf Monaten. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,9 Prozent, nach 9,7 Prozent vor einem Jahr. Das gesamte Alt-Bundesgebiet kommt im Durchschnitt auf 8,3 Prozent. Der jahreszeitlich übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber Oktober fiel mit 3,1 Prozent schwächer aus als in den vergangenen Jahren. 1998 hatte ein früher Wintereinbruch im November für mehr Entlassungen auf dem Bau gesorgt als in diesem Jahr. Wie in Hamburg wurde der Arbeitsmarkt auch durch das Sofortprogramm der Bundesregierung zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit entlastet.

Die Zahl der Arbeitslosen sank im Norden besonders bei jungen Leuten, Frauen, Arbeitern, Ausländern und Spätaussiedlern. In Schleswig-Holstein betraf der Rückgang erneut alle Kreise; am stärksten war er in Rendsburg-Eckernförde und in Kiel. Am höchs-ten ist die Arbeitslosigkeit nunmehr in Lübeck mit 12,9 Prozent, am niedrigsten im Kreis Stormarn mit 6,1 Prozent.

Ähnlich wie im Norden ist die Tendenz südlich der Elbe, wo die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls gegenüber Oktober saisonbedingt leicht zunahm, aber im Vergleich zum Vorjahr zurückging. In Niedersachsen liegt die Quote bei 9,8 Prozent, in Bremen bei 15,0 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern nahm die Arbeitslosigkeit dagegen auch gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent zu.

Seit Januar haben im Zuge des Sofortprogramms der Bundesregierung gegen Jugendarbeitslosigkeit 23.800 Mädchen und Jungen in Schleswig- Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern eine Maßnahme begonnen. dpa