: Rücktritt von Innenminister gefordert
■ Ausländervertretungen reagieren auf Aussagen zum Asylrecht
Hannover. Niedersachsens Ausländerbeiräte und der niedersächsische Flüchtlingsrat haben den Rücktritt von Innenminister Heiner Bartling (SPD) gefordert. Die Verbände reagierten damit auf Bartlings Äußerungen zum Asylrecht. Der Minister hatte erklärt, im Zuge einer europäischen Harmonisierung könne langfristig unter Umständen ein Grundrecht auf Asyl überflüssig werden.
„Offenbar weiß der Innenminister nicht, wovon er redet. Bartling spielt mit dem Feuer und macht mit populistischen Tönen Stimmung“, sagte gestern Julio Molina, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft kommunale Ausländervertretungen (AG KAN). Bartling sei gewillt, den Schutz vor individueller Verfolgung auszuhebeln. „Aus einem subjektiven Rechtsanspruch würde ein Gnadenrecht. Ein Asylverfahren ist aber kein Bingo-Lotto“, meinte Molina.
Der Innenminister bekräftigte dagegen, er halte eine europäische Lösung des Zuwanderungsproblems für erforderlich. Bei den Verhandlungen mit den europäischen Nachbarstaaten hätte er gerne die Freiheit, auch über den Artikel 16a des Grundgesetzes reden zu können. „Wenn man ihn nicht erhalten kann, wäre ich auch bereit, ihn in Frage zu stellen.“ Die Grundlage für eine europäische Asylregelung müssten, laut Bartling, die Grundsätze der Genfer Flüchtlingskonvention sein. taz/dpa
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