Kalt erwischt und abgewatscht

■ Trotz einer 2:0-Führung reicht es für den FC St. Pauli in Oberhausen nur zum 2:2. Torhüter Wehlmann rettet einen Punkt

Auch eine 2:0-Führung hat dem FC St. Pauli am letzten Zweitliga-Spieltag des Jahres nicht zu einem erfolgreichen Vorrundenabschluss genügt. Mit seinen beiden Toren in der 7. und in der 47. Minute legte Marcus Marin gestern zwar den Grundstein zum möglichen Auswärtssieg bei Rot-Weiß Oberhausen, doch Angelo Vier und Jörg Beyel konnten durch einen Doppelschlag in der 72. und in der 74. Minute und nach einer Aufholjagd in der zweiten Halbzeit noch zum verdienten 2:2-Endstand ausgleichen. Letztlich mussten die Hanseaten mit der für sie glücklichen Punkteteilung vor rund 3 000 Zuschauern im Niederrheinstadion zufrieden sein, zumal sie ohne Cheftrainer Willi Reimann angereist waren, der sich daheim um seine erkrankte Frau kümmerte.

Für Oberhausen ist das Remis eigentlich zu wenig, denn die Mannschaft von Aleksandar Ristic muss nun auf einem Abstiegsrang überwintern. Bei frostigen Temperaturen wurden die schwungvoll gestarteten Oberhausener schon nach sieben Minuten kalt erwischt. Ivan Klasnic setzte sich auf der rechten Seite gut in Szene, seine Flanke in den Strafraum vorbei an Freund und Feind staubte Marin zum 1:0 ab. So mussten die Nordrhein-Westfalen frühzeitig dem Rückstand hinterher laufen, verpassten den möglichen Ausgleich noch vor der Pause durch Jörg Lipinski (16.), Peter Quallo (24.) und den starken Neuzugang Maurizio Hayer (43.). St. Pauli blieb vor allem bei schnellen Kontern über Klasnic und Marin gefährlich.

Doch auch dessen 2:0 mit einem herrlichen Freistoßtor nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff genügte St. Pauli nicht zum Sieg. Der anschließende Sturmlauf der nie aufgebenden Oberhausener wurde noch mit dem Unentschieden belohnt. Den möglichen Heimsieg von RWO verhinderte der überragende St. Pauli-Torhüter Wehlmann, der in der Schlussphase mit tollen Paraden glänzen konnte.

Der FC St. Pauli geht nun mit 19 Punkten in die Winterpause, zu wenig für die ambitionierten Millerntor-Kicker, die in den 17 Spielen der Hinrunde nur 19 Tore erzielten. Am deprimierendsten dürfte für Coach Willi Reimann sein, dass im eigenen Stadion erst zweimal dreifach gepunktet wurde. dpa

Oberhausen: Adler, Backhaus, Scheinhardt, Luginger, Quallo, Lipinski, Tchipev, Hayer, Judt, Toborg, Vier

St. Pauli: Wehlmann, Karl, Ahlf, Stanislawski, Tsoumou-Madza, Trejgis, Bajramovic, Polunin, Lotter, Klasnic, Marin

SR: Weiner – Z.: 3500

Tore: 0:1 Marin (7.), 0:2 Marin (47.), 1:2 Vier (72.), 2:2 Beyel (74.)