: Turm von Asisi kommt nach Bremen
■ „Hanse-Panorama“ mit 360-Grad-Stadt-vision beginnt Europa-Tournee in Bremen
Am 5. Mai soll die Hanse-Welt nach Bremen gucken: Auf dem bisher als Parkplatz genutzten „Kulturdrittel“ des Teerhofes soll das neueste Panorama-Objekt des Berliner Kunstprofessors und Künstlers Yadegar Asisi (44) eröffnet werden. Drei Jahre lang soll das Objekt anschließend durch die europäischen Hansestädte von Danzig über Kopenhagen bis Gent touren und dann am Ende in Stralsund seine dauerhafte Ruhe finden.
Die Berliner Agentur „Art, Multimedia & Architecture“ (AMA) managt das Projekt, Asisi wird als Maler die Attraktion beisteuern: Auf 46 Metern im Rund und sieben Meter in die Höhe soll eine virtuelle Hanse-Stadt entstehen, zusammengesetzt aus heute noch existierenden Baudenkmälern. Es soll eine Tag- und eine Nachtansicht geben. Der Betrachter kann sich in dem Austellungs-Turm drehen, das Bild umschließt die volle Runde von 360 Grad, Hanse-Vision also rundum.
Im Parterre-Geschoss des Holz-Turmes wird das Deutsche Historische Museum Berlin Ausstellungsstücke über die Hanse-Zeit zeigen, Bremens Focke-Museum und die Kunsthalle wollen eigene Stücke beisteuern.
Der in Wien geborene Perser Asisi ist überregional bekannt geworden, als er 1993 in Kooperation mit der Illustrierten Stern eine riesige Stadtvision von dem neuen Berlin auf dem damals noch platten Potsdamer Platz aufbauen ließ. Wie bei seinem aktuellen Hanse-Objekt malte Asisi mit feinem Pinsel sein Bild, fototechnisch wird es auf Mega-Dimensionen gebracht und als volles Rund aufgebaut. Asisi malte auch im Heiligen Jahr für den Papst in Rom.
Bremens Stadtmarketing-Leute sind besonders stolz darauf, dass sie die Premiere für die Wander-Ausstellung den Hamburgern vor der Nase wegschnappen konnten. Wesentlicher Sponsor für die vier Millionen Mark Baukosten ist allerdings keine Bremer Adresse, sondern die Stralsunder Brauerei. Die Brauerei möchte den Asisi-Turm am Ende auch haben und auf ihrem Betriebsgelände in Stralsund aufstellen – als Attraktion für durchreisende Touristen. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen