: Clinch um Einbürgerungs-Test
(taz) Die Bremer Ausländerbeauftragte, Dagmar Lill, hat Innensenator Dieter Schulte (CDU) wegen eines geplanten Deutsch-Tests – als Einbürgerungsvoraussetzung nach neuem Recht – angegriffen. Es habe etwas vom Stil schlechter politischer Verlierer, „wenn diejenigen, denen das neue, liberalere Staatsangehörigkeitsrecht nicht gefällt, das neue Recht mit starren, bürokratischeren Hürden restriktiver anwenden, als das alte.“ Anlass war die Ankündigung des Innensenators, dass Einbürgerungsbereite einen deutschen Text vorlesen und wiedergeben sollen. Dies könne nach Ansicht Lills eine „unbillige Härte“ sein. So könnten Immigranten der ersten Generation sich zumeist mit deutschen Kollegen verständigen – manche aber ohne je Lesen und Schreiben gelernt zu haben. Auch sei ein solcher Nachweis restriktiver als die bisherige Praxis.
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