Generalüberholung

■ Debatten über Wehrmachtsausstellung

Die Ausstellung „Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944“ ist nicht mehr Dokumentation über wissenschaftliche Forschung, sondern längst selbst Forschungsgegenstand geworden. Im August ging sie vom Hamburger Institut für Sozialforschung auf einen neuen Träger über, den „Verein zur Förderung der Ausstellung“. Nachdem der zunächst angekündigt hatte, sie inhaltlich weiterzuentwickeln, zogen die Ausstellungsmacher ihr Werk Anfang November aus dem Verkehr. Nun wird die Wehrmachtsschau generalüberholt.

Immer wieder hatte Historiker einzelne Bildlegenden kritisiert und sich bemüht, Fotos als falsch zu entlarven. Dadurch würde die Auseinandersetzung um die Fotos die eigentliche Botschaft der Ausstellung, dass die Wehrmacht in den Vernichtungskrieg eingebunden war, überwuchern, fürchtete Institutsleiter Jan Philipp Reemtsma. Ein wissenschaftlicher Beirat wird die Fotos und Bildlegenden neu prüfen.

An den bisher 33 Ausstellungsorten, darunter in diesem Jahr erneut Hamburg, wurden rund 800.000 BesucherInnen gezählt. ee