: Ex-Präsident Boris Jelzin unter neuem Verdacht
Newsweek“: Auch Schweizer Behörden ermitteln wegen Geldwäsche
New York (rtr) – Nur wenige Tage nach der Gewährung strafrechtlicher Immunität sieht sich der bisherige russische Präsident Boris Jelzin neuen Vorwürfen im Zusammenhang mit angeblichen Geldwäsche-Geschäften ausgesetzt. Nach Informationen des US-Nachrichtenmagazins Newsweek stehen ein dutzend eingefrorener Schweizer Bankkonten vermutlich in Verbindung zu Jelzin. Die Konten wiesen insgesamt ein Guthaben von mehr als 15 Millionen Dollar (rund 29,25 Millionen Mark) auf. Russlands amtierender Präsident Wladimir Putin hatte Jelzin noch am Freitag strafrechtliche Immunität zugesichert.
Die Konten seien im vergangenen Sommer wegen des Verdachts der Geldwäsche durch russische Regierungsvertreter und Geschäftsleute von den Behörden eingefroren worden, hieß es in dem Newsweek-Bericht weiter. Ungenannte Informanten hätten erklärt, die fraglichen Konten liefen nicht auf Jelzins Namen, sondern gehörten offiziell ausländischen Firmen oder einzelnen Geschäftsleuten aus Russland und aus dem Ausland. Newsweek zufolge vermuten die Schweizer Ermittler einen Zusammenhang zwischen den Konten und Jelzin.
Nach US-Zeitungsberichten sollen zwölf ehemalige und amtierende russische Regierungsmitglieder sowie Geschäftsleute Gelder in Höhe von rund 15 Milliarden Dollar über die US-Banken Bank of New York und die Republic National Bank gewaschen haben. Dabei sollen sie auch Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Nahrungsmittelprogramms der USA für Russland veruntreut haben. Der IWF hat erklärt, bislang gebe es keine Hinweise auf eine Veruntreuung von Geldern.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen