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Der lange Weg in die Freiheit

Die Befreiung des südlichen Afrikas erfolgte spät und zog sich bis in die 90er-Jahre hin. Heute regieren fast überall die ehemaligen Befreiungsbewegungen, meist mit komfortablen Zweidrittelmehrheiten und nicht immer sonderlich demokratisch. Mit ihrer Vergangenheit tun sich alle schwer, erst recht, wenn es darum geht, Schuld für die Verbrechen zu bekennen, die im Namen der Befreiung begangen wurden. In allen vier Ländern wurde blutig und mitunter jahrzehntelang um die Befreiung gekämpft.

Als erstes Land wurde 1975 die damalige Kolonie Portugiesisch-Ostafrika unabhängig. Das heutige Mosambik versank jedoch in einem 16-jährigen Bürgerkrieg, der erst 1992 beendet wurde. 1994 fanden die ersten demokratischen Wahlen statt. Die einst marxistische Befreiungsbewegung Frelimo und Präsident Joaquim Chissano errangen im Dezember erneut die Mehrheit, allerdings ist die Opposition, die Renamo, sehr stark.

Mosambik folgte 1980 der neue Staat Simbabwe, das ehemalige britische Südrhodesien, seither von Robert Mugabe und der Befreiungsbewegung Zanu-PF regiert. Nach der Unabhängigkeit schickte Mugabe in den 80er-Jahren eine von Nordkoreanern ausgebildete Spezialeinheit gegen die Ndebele-Minderheit und deren Arm der Befreiungsbewegung im Süden vor. Tausende, meist Zivilisten, wurden von der so genannten 5. Brigade in Lager gesperrt, gefoltert und ermordet. 1986 vereinigte Mugabe die beiden verfeindeten Flügel der Befreiungsbewegungen zur Einheitspartei, um des nationalen Friedens willen. Die Zanu regiert heute mit umfassenden Vollmachten.

Namibia erhielt 1989 die Unabhängigkeit, nach 23-jährigem Kampf gegen die südafrikanischen Besatzer, die die ehemals deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika nach dem Ersten Weltkrieg als Mandatsgebiet übernommen hatten. Die Befreiungsbewegung Swapo unter Präsident Sam Nujoma erhielt bei den letzten Wahlen Ende November sogar eine Dreiviertelmehrheit, Nujoma ließ sich zuvor eine noch dritte Amtszeit genehmigen.

Als letztes Land fiel 1994 in Südafrika das weiße Minderheitsregime. Seit Mai letzten Jahres regiert Nelson Mandelas Nachfolger Thabo Mbeki, der ANC verfehlte bei den zweiten demokratischen Wahlen nur knapp die Zweidrittelmehrheit. Als einziges der vier Länder versuchte eine Wahrheitskommission, Menschenrechtsverletzungen während der Apartheidzeit aufzuarbeiten. 22.000 Opfer und Hinterbliebene machten vor dem Ausschuss eine Aussage.

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