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Betr.: Wie empfinden Kinder ihre Wohnumgebung?

Wie empfinden Kinder ihre Wohnumgebung? Was mögen sie, was finden sie abstoßend? Wie lebt es sich in den so genannten sozialen Brennpunkten? 800 Kreuzberger Viert-bis Sechstklässler an 19 Grundschulen geben jetzt Auskunft. Sie haben sich Projekt „Die Straße, in der ich wohne“ beteiligt, das bisher bundesweit einzigartig ist. Ziel war es, so Koordinator Wolfgang Schlencker vom Träger Günes e. V., die Kinder zu ermutigen, sich mit Hilfe des Mediums Text mit ihrer unmittelbaren Umgebung auseinander zu setzen.

Die SchülerInnen produzierten lustige, traurige, oft aber auch sehr selbstbewusste und freche Berichte. Einige Aussagen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Texte: Hundekot, Drogenabhängige, Autos und Ratten stören das Leben der Kids empfindlich. Sie fordern mehr Platz zum Spielen, mehr Grün und weniger Hektik in ihrer Umgebung.

80 Prozent der Kinder, die sich beteiligten, sind nichtdeutscher Herkunftssprache. Die Texte, die im Deutschunterricht im vergangenen Jahr auf freiwilliger Basis geschrieben wurden, sind alle ohne inhaltliche Veränderungen übernommen worden. Nur wenn die Grammatik allzu wirr war, wurde ein bisschen geglättet. Die Topografie des Bezirks aus der Sicht von Kindern soll im Frühjahr als Buch erschienen. Ein ähnliches Schreibprojekt mit SchülerInnen ist in diesem Jahr auch für den Bezirk Friedrichshain geplant. Julia Naumann/Fotos: Rolf Zöllner

Lesen gegen das Patriarchat

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