Peymannmacht das Licht an

■ Mit der heutige Premiere von George Taboris „Brecht-Akte“ beginnt im Berliner Ensemble nicht nur dieÄra Claus Peymann. Auch die Theaterlandschaft der Stadt gerät in Bewegung. Stimmen zur und von der neuen Lichtgestalt des Theaters

Es ist so weit. Nachdem schon vor Wochen die Theaterbegeisterten das Berliner Ensemble zum Tag der offenen Tür gestürmt haben, nachdem die Schlangen vor den Vorverkaufskassen immer größer wurden, beginnt mit der Premiere von George Taboris „Brecht-Akte“ heute Abend in Berlin die Ära Claus Peymann.

Es könnte eine durchaus umstrittene Ära werden. Schließlich hat der ehemalige Chef des Wiener Burgthaters schon vorab die Berliner Empfindlichkeiten arg strapaziert. Als „Reißzahn im Regierungsviertel“ hat Peymann das Berliner Ensemble bezeichnet. Dort könnten „Sachen angezündet werden und in Flammen stehen, die die Regierung zu verschweigen versucht“. Theater sei immer „staatsfeindliche Subversion – auch wenn der Staat das Theater finanziert“, erläuterte Peymann sein Verständnis von der gesellschaftlichen Rolle der Kunst.

Auch mit seinen künftigen Konkurrenten in Berlin geht Peymann nicht zimperlich um: Frank Castorf habe „die Hosen gestrichen voll“, meint er über seinen Kollegen von der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Und zu Thomas Ostermeier, der nun die Schaubühne übernehmen wird: „Die jungen Leute müssen sehen, dass ihnen die Stiefel nicht zu groß sind, die sie sich anziehen wollen.“ Alles nur Theaterdonner?

Was die derart Gescholtenen zu Peymann sagen, lesen Sie auf dieser Seite. rab