piwik no script img

Nike warnt vor Panik wegen Gift in Trikots

TBT wird normalerweise zur Beschichtung von Lkw-Planen genutzt

Berlin (dpa) – Wissenschaftler und das Unternehmen Nike haben vor Panik nach der Entdeckung von TBT-belasteten Textilien gewarnt. Vor allem in Sporttrikots war das giftige Tributylzinn (TBT) entdeckt worden. Schwere Vorwürfe gegen die Industrie erhob die Modemacherin und Umweltpreisträgerin Britta Steilmann aus Bochum: „Es ist schon jahrelang bekannt, dass derartige Gifte in Textilien sind“, sagte sie in einem Interview mit dem Radiosender JUMP FM.

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) sagte, TBT habe auf Grund seiner giftigen Eigenschaften in Bekleidungstextilien nichts verloren. Man könne sich nicht erklären, woher die TBT-Spuren in den untersuchten Bekleidungsstücken stammen. TBT werde in der deutschen Textilindustrie nur noch in sehr geringen Mengen für bestimmte kunststoffbeschichtete technische Textilien eingesetzt, zum Beispiel für Zelte oder Lkw-Planen. Die Schwermetallverbindung wird in der US-Textilindustrie zur Imprägnierung gegen Schweißentwicklung und Bakterienansiedlung eingesetzt.

Der Sportartikelproduzent Fila habe seine Zulieferer um eine Bestätigung ersucht, dass sie ohne TBT arbeiten, berichtete das Hamburger Abendblatt. Auch die Sport-Scheck-Gruppe habe die Nike-Bundesliga-Kollektion aus dem Verkauf genommen, die Kaufhaus-Kette C&A habe die kritisierten Radfahrerhosen und Sportbodys entfernt. Adidas Deutschland geht davon aus, dass seine Textilien frei von TBT sind. Das Unternehmen will nach Angaben eines Sprechers aber die betroffenen Produktgruppen vorsichtshalber noch einmal testen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen