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Balkan-Koordinator außerhalb jeder Kritik

EU-Kommissar Chris Patten ist doch nicht verärgert über Bodo Hombach

Hamburg/Brüssel (dpa) – Der für Außenbeziehungen der Europäischen Union zuständige Kommissar Chris Patten hat Presseberichte zurückgewiesen, er sei mit der Arbeit des Balkan-Koordinators Bodo Hombach unzufrieden. Patten, so die Berichte, habe Hombachs Tätigkeit und seine Geldforderungen kritisiert. Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner neuen Ausgabe berichtet, heißt es in einer Aktennotiz für ein Treffen Pattens mit Hombach am 22. Dezember 1999, es sei immer noch unklar, „ob und wie Prioritäten und Arbeitspläne des Stabilitätspakts einen Bezug zu konkreten Projekten“ hätten.

Chris Patten selbst will von dieser angeblichen Kritik nichts wissen: „Solch boshafte Berichte entbehren jeder Grundlage“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung Pattens.

Hombach selbst sagte zur Welt am Sonntag, Patten und er arbeiteten „sehr eng und vertrauensvoll“ zusammen. „Wir treffen uns regelmäßig und koordinieren gemeinsam die Arbeit des Stabilitätspakts.“ Patten habe seine Arbeit „in einem persönlichen Treffen kurz vor Weihnachten nochmals ausdrücklich gelobt“. Das bestätigt Patten in seiner Stellungnahme: Er habe am 22. Dezember mit Hombach ein „hervorragendes und produktives“ Treffen gehabt.

Zu der vom Spiegel zitierten Aktennotiz über zunehmenden Ärger über Hombachs „übertriebene“ finanzielle Forderungen sagte Hombachs Sprecher, die Zahlen seien „zum Teil falsch“. Hombachs Gehalt sei „eine Fortschreibung der vom Rat im Juli 1999 beschlossenen Bezüge“.

Laut Spiegel soll Hombach in diesem Jahr 446.000 Mark (228.242 Euro) erhalten. Darin eingeschlossen sei eine auf Druck aus Berlin bewilligte Sonderzulage von 74.000 Mark (37.667 Euro), die das Kommissionspapier als „höchst fragwürdig“ einstufe. Zusätzlich erhalte Hombach 35.000 Mark Bewirtungsspesen.

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