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Paul Spiegel folgt Bubis

Neuer Präsident des Zentralrats der Juden will Integration der Zuwanderer unterstützen

Berlin (taz) – Der 62-jährige Paul Spiegel ist neuer Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der Düsseldorfer Chef einer Künstleragentur wurde gestern in Berlin zum Nachfolger des verstorbenen Ignatz Bubis gewählt. In einer Kampfabstimmung des neunköpfigen Präsidiums setzte sich Spiegel mit sechs zu drei Stimmen gegen die 67-jährige Charlotte Knobloch von der Israelitischen Kultusgemeinde in München durch. Neue Stellvertreter wurden Knobloch und Michel Friedman aus Frankfurt am Main. Eines seiner ersten Gespräche will Spiegel mit Bundeskanzler Schröder führen. Ein zentrales Thema bleibt für ihn die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Juden und Nichtjuden.

Daneben betrachtet er die Integration der jüdischen Zuwanderer aus Osteuropa als eine seiner wichtigsten Aufgaben. Die Gemeinden in Deutschland seien seit 1989 von der Zuwanderung überrollt worden und hätten sich mit 80.000 Mitgliedern heute fast verdreifacht. 80 Prozent der jüdischen Gemeinden seien verschuldet.

Tagesthema Seite 3, Kommentar Seite 12

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