: Ärzte warnen vor Panikimpfungen
Kinderärzte haben vor „Panikimpfungen“ gegen Grippe gewarnt. Kinder ohne chronische Erkrankungen brauchten nicht geimpft zu werden, erklärte gestern der Landesverband der Ärzte für Kinderheilkunde und Jugendmedizin. Eine Indikation könne im Einzelfall allerdings bestehen, wenn Alt und Jung im gemeinsamen Haushalt leben. Eine Schutzimpfung empfehlen die Experten dagegen allen Patienten, die an chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma, schwerwiegenden körperlichen Behinderungen, angeborenen Herzfehlern oder bestimmten Stoffwechselerkrankungen leiden. Die gelte auch für ehemals beatmete Frühgeborene im ersten Lebensjahr. Grundsätzlich sollten sich Eltern mit Fragen zur Impfindikation an ihren Kinderarzt wenden. Die Influenza geht mit hohem Fieber, Entzündungen der Atemwege und starker Verschlechterung des Allgemeinzustandes einher. Gefährlich werden kann die Virusinfektion unter Umständen für Menschen über 60 Jahre sowie für chronisch kranke Patienten, deren Immunsystem geschwächt ist. Erste Fälle der so genannten „Moskau-Grippe“, die derzeit vor allem in Großbritannien grassiert, sind inzwischen auch in Berlin bekannt geworden. Eine Impfung dagegen ist indes nicht einfach – das Serum ist knapp. „Die Zentrallager der Großhändler sind leer“, sagte Robert Roggenwuck, Vorsitzender des Landesverbandes der Apotheker. Zudem greift die Impfung erst nach zwei Wochen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. ADN/taz
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