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Wer kommt, wenn Wolfgang Schäuble stürzt? Ein großes schwarzes Loch? Sechs Kandidaten für die Nachfolge im taz-Test
Christian Wulff. Ewige Nachwuchshoffnung der niedersächsischen CDU, seit er Helmut Kohl vor drei Jahren etwas gesagt hat, das man als Wahrheit durchgehen lassen kann. Grinst ähnlich penetrant wie der neue russische Präsident Putin. Nach der Demontage Kohls hofft Wulff auf höhere Weihen. Aber ein richtiger Chef wird er niemals. Er ist ein junger Wilder. Das erledigt ihn auf Lebenszeit. taz-Urteil: Niedersachse.
Volker Rühe. War früher der starke Mann auf der Bonner Hardthöhe. Fährt heute vorwiegend übers flache Land. Im Kosovokrieg mahnte Rühe wegen völkerrechtlicher Irritationen zur Zurückhaltung. In christdemokratischen Kreisen gilt er seitdem als zu weich. So einen braucht die CDU nicht. Der neue Vorsitzende muss in der Lage sein, die Partei auch mal über das Gesetz zu stellen. taz-Urteil: Heulboje.
Angela Merkel. Frau, jung, aus dem Osten. Wusste bis 1989 nicht, was los war. Ist unbelastet. Da liegt das Problem: Wie soll so jemand die CDU führen? Müsste ihre Vergangenheit als FDJ-Sekretärin an einer Ost-Universität mehr herausstellen. Vielleicht bringt das ein bisschen Dreck an ihren Stecken. Oder gab es vielleicht auch in ihrer Zeit im Bonner Umweltministerium irgendwelche schwarzen Kassen? taz-Urteil: Heilige Johanna.
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