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Teletubbies schaden Kindern nicht

betr.: „Happi-happi im Heim“, taz-Wahrheit vom 11. 1. 00

Ihr habt richtig erkannt, dass die Äußerungen der Teletubbies oft nicht den Regeln der deutschen Grammatik, Syntax und Artikulation entsprechen. Allerdings sind undeutlichen Aussprache, Satzabbrüche oder unvollständige Sätze völlig normal und begegnen Kindern ständig. Das schadet ihrer Sprachentwicklung nicht, solange sie überwiegend richtige Äußerungen hören. Das ist bei den Teletubbies der Fall.

Fördernd für eine gelingende Sprachentwicklung sind unter anderem Zuwendung, das Erhalten der Sprechfreude, echtes Interesse am Inhalt der kindlichen Äußerungen und ein dem Entwicklungsalter angemessenes Sprachangebot.

Sieht man mit Drei- oder Vierjährigen gemeinsam die Teletubbies, so ergeben sich viele Möglichkeiten, über die Inhalte zu sprechen. Die Macher dieser Sendung geben den Kindern durch Wiederholung und viele inhaltlich und sprachlich ähnliche Strukturen Zeit, ihre Eindrücke zu verarbeiten. Einige Filmchen sind völlig textfrei und lassen Spielraum, mit dem Kind während der Sendung über das zusammen Betrachtete zu sprechen.

Eure Sprüche von den Ohrkrebs erzeugenden Teletubbies sind ja ganz lustig. Aber sie sollten nicht dazu führen, dass nun Eure LeserInnen glauben, die Sendung schade ihren Kindern. [...]

Ulf Dietze, Logopäde, Hamburg

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