piwik no script img

Diego Maradona zu 52 Prozent geheilt

Der herzkranke Argentinier soll in Kuba oder Kanada zur radikalen Entziehungskur, will aber viel lieber daheim bleiben

Berlin (dpa/taz) – Diego Armando Maradonas Reparatur schreitet voran. Nach seinem durch exzessiven Kokaingenuss bedingten Kollaps vergangene Woche befindet sich der „ernsthaft herzkranke“ Ex-Champion offenbar auf dem Weg der Besserung.

Wie Carlos Alvarez, Spitalleiter der Klinik zum Heiligen Herzen in Buenos Aires, mitteilte, war das Herz des zeitweilig depressiven Patienten „nur noch zu 38 Prozent gesund“, jetzt sei man schon wieder bei 90 Prozent. Indes könne das Leiden nur durch eine strenge und langwierige Therapie überwunden werden. Alvarez streng, aber mit hübschem Versprecher: „Es ist streng verboten, dass der Patient Kokain noch einmal missbraucht, Entschuldigung: gebraucht.“

Eine dauerhafte Gesundung sei nur durch vollständigen Entzug zu gewährleisten; zudem müsse der 39-jährige Maradona „von der toxischen Gruppe“, die ihn umgibt, isoliert werden. Gemeint sind jene Familienmitglieder und Schnupffreunde, die ihm nach Meinung des Doktor Alvarez das Gefühl vermitteln, „omnipotent zu sein und sich alles erlauben zu können.“

In Buenos Aires wird seit Tagen über eine baldige Ausreise des Weltmeisters von 1986 spekuliert. Um die heilsame Isolationsfolter fern von Buenos Aires buhlen Diego-Freund Fidel Castro, der die Künste kubanischer Ärzte anbot, und Kanadas Außenminister Lloyd Axworthy. Die kanadischen Behörden hätten, sagte der Minister bei einem Besuch in Buenos Aires, bisher jedoch noch keine Anfrage erhalten. Allerdings hat die Maradona-Familie bereits Kontakt zu einer Drogenklinik in der Nähe von Toronto aufgenommen, wo Lalo wohnt, ein Bruder des kranken Maradona. Dieser würde am liebsten in Argentinien bleiben und erklärte: „Ich brauche noch etwas Bedenkzeit.“

müll/Matti

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen