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■ Verband für Behinderte
Der Berliner Behindertenverband e.V. (BBV) wird heute zehn Jahre alt. Seit seiner Gründung setzt sich der BBV dafür ein, dass Behinderte genauso am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können wie Nichtbehinderte. Nach der letzten Sozialerhebung der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales von 1997 leben in Berlin 537.145 behinderte Menschen.
Der BBV fordert seit langem, die Bedürfnisse Behinderter beim (Um-)Bau von Gebäuden zu berücksichtigen, ebenso wie im öffentlichen Personenverkehr. „Keine neuen Barrieren! Kein neuer Bus, keine neue Bahn, kein neues Schiff ohne fahrzeuggebundene Einstiegshilfe“, heißt es. Zwar sind Bauherren beim Neubau von Gebäuden gesetzlich verpflichtet, diese behindertengerecht auszustatten, doch insgesamt bewertet Uwe Hoppe, Vorstandmitglied des BBV, die Fortschritte in dieser Richtung „als gering“.
In seiner langjährigen Geschichte gründete und betrieb der BBV zahlreiche Selbsthilfeprojekte. Dadurch fanden viele Behinderte eine Arbeitsstelle, was immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Die Arbeitslosenquote ist unter Behinderten überdurchschnittlich hoch.
Seit 1990 ist der BBV Herausgeber der Behindertenzeitung Berlin Konkret. Erschienen sind bisher 100 Ausgaben. Seit Kurzem heißt die Zeitung Berliner Behindertenzeitung.
Besonders setzt sich der BBV für den Telebus ein. Diese Buslinie für Behinderte ist 1977 aus einem Projekt der Freien Universität hervorgegangen und garantiert die Mobilität der Behinderten in der Stadt. Die Existenz des Telebusses war öfter durch Sparmaßnahmen bedroht. Nun aber ist die Finanzierung von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales endlich gesichert. Das im April 1999 in Kraft getretene Gleichberechtigungsgesetz verpflichtet die Senatsverwaltung, die Finanzierung des Telebusse zu übernehmen. imeDie Feier des Behindertenverbandes beginnt heute um 15 Uhr im Bezirksamt Mitte in der Karl-Marx-Allee
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