:
Ökolandbau in Österreich
Manch einer hat gut lachen auf der Grünen Woche – darunter die Österreicher: Ihr Land hat in Europa den Spitzenplatz beim Ökoanbau. Hier sind die für Deutschland jetzt angepeilten zehn Prozent ökologische Anbaufläche in den letzten fünf Jahren erreicht worden. Manon Haccius hält einen Vergleich allerdings nicht für gerechtfertigt: „Das ist ein Land mit einer Fläche, wie sie bei uns ein Bundesland hat“ – die Bauern haben allein bei der Logistik ganz andere Rahmenbedingungen.
Mit drei anderen deutschen Problemen hatten die Österreicher von Anfang an aber nicht zu kämpfen: Der Hauptvertrieb ging von Anbeginn über die beiden großen Supermarktketten. Durch die direkten Verträge zwischen Einzelhandel und Erzeugern sind die Preisdifferenzen zu den normalen Produkten zudem relativ moderat. Die südlichen Nachbarn etikettierten die Produkte auch früh einheitlich.
Und nicht zuletzt wirbt Österreichs Agrarminister in Werbespots selbst für die Produkte. Deutschlands Minister Funke ist dem Ökolandbau zwar nicht abgeneigt, aber Werbespots gibt es bislang nicht mit ihm, Wettbewerbsvorteile dieser Art will man dem Ökoanbau wohl nicht bieten.
mra, Foto: Wolfgang Borrs
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
