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Schulterschluss der Nordländer

■ Gemeinsam gegen finanzstarken Süden kämpfen

Boltenhagen – „Statt uns gegenseitig in die Pfanne zu hauen, brauchen wir gemeinsame Auftritte.“ Mit starken Worten hat gestern Schleswig-Holsteins Regierungschefin Heide Simonis (SPD) die Einheit der Nord-Länder beschworen. Jahrzehntelang habe der Norden zugesehen, wie sich der Süden der Republik hemmungslos aus den Bundeskassen bediente und damit den Wohlstand mehrte. Das wollen die Nord-Länder nicht mehr hinnehmen. Simonis forderte jetzt eine engere Zusammenarbeit und stieß beim Treffen mit ihren Amtskollegen gestern auf breite Zustimmung.

Über die Hälfte der Bundesförderung sei bislang in den Süden geflossen, stellte Simonis fest. Selbst die Schiffbauhilfen gingen zur Hälfte an die Zulieferindustrie in Süddeutschland. „Die eigentliche Schiffbaunation ist Baden-Württemberg. Von jeder Mark Schiffbausubvention bleiben dort 21 Pfennig hängen, in Schleswig-Holstein nur 17 Pfennig“, rechnete Simonis vor.

Die Länder im Norden, seit dem Wahlsieg Ringstorffs vor knapp eineinhalb Jahren alle SPD-geführt, wollen das Gleichgewicht zum reichen Süden herstellen. In Streit um die Neufassung des Länderfinanzausgleichs zeichnet sich eine klare Front gegen die Geberländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen ab. „Die drei Klageländer sind auf einem anderen Kriegspfad als wir“, so Simonis. Die Verhandlungsstrategie solle bis Ende des Jahres stehen. dpa

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