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Kritik an Bernstein-Kompromiss

■ Wolfgang Eichwede: Vertagung ist unverständlich

Der Leiter des Bremer Osteuropa-Institutes, Professor Wolfgang Eichwede, findet es „unverständlich“, dass der Termin der Rückgabe des Bernstein-Mosaiks auf die Zeit nach den russischen Präsidentschaftswahlen vertagt wurde. Eichwede ist ein intimer Kenner der russischen Szene und hat maßgeblichen Anteil an dem bremischen Verhandlungserfolg.

Das Auswärtige Amt habe früher damit gerechnet, dass Primakow die Wahlen in Russland gewinnt, erklärte Eichwede, „der Neue“ sollte mit dem Mosaik begrüßt werden. Damit sei inzwischen aber nicht mehr zu rechnen. Wenn man das Mosaik, das unstreitig Russland gehöre, unverzüglich zurückgebe, dann könne man demonstrieren: „Wir treiben damit keinen Poker.“ Für die seit Jahren festgefahrenen Verhandlungen des Auswärtigen Amtes mit Russland wäre ein solcher Eindruck eine positive Chance. Nun laufe man Gefahr, die „Verschiebungsmentalität“, die auch in Russland sehr stark sei, zu bestätigen. „Wenn man ein Angebot hat, muss man schnell handeln“, sagt Eichwede. Aufgrund der allgemeinen Instabilität der Lage könne zudem niemand ausschließen, dass in einigen Monaten die derzeitige Bereitschaft der russischen Seite, die Ausfuhr der 101 Bremer Bilder zu erlauben, nicht mehr uneingeschränkt gelte, sondern ihrerseits zum Gegenstand eines neuen Pokerspiels gemacht werde.

K.W.

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