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Neues Zentrum Autona

■ Bezirk Altona öffnet Große Bergstraße

Schon in zwei Jahren sollen wieder Autos durch die Fußgängerzone Neue Große Bergstraße in Altona fahren dürfen. Den Weg dafür machte gestern abend die Bezirksversammlung Altona frei. Ein entsprechender Antrag von SPD und CDU wurde zusammen mit den Stimmen der GAL angenommen, lediglich der Regenbogen votierte dagegen.

In dem in letzter Sekunde auf die Tagesordnung gesetzten Antrag wird ein „Neues Zentrum Altona“ beschrieben, das alle seine strukturellen Probleme durch motorisierten Individualverkehr gelöst hat. Zwischen Goetheplatz und Jessenstraße sollen eine einspurige Auto- und Bustrasse sowie etliche Parkplätze angelegt werden. Dabei seien der Fahrradverkehr „angemessen zu berücksichtigen“ sowie „ein Maximum an Aufenthaltsqualität für Fußgänger“ zu schaffen. Die Pavillons in der Mitte der noch autofreien Einkaufsmeile sollen abgerissen werden.

Weiterhin sieht das Konzept, welches das Bezirksamt zügig zu realisieren aufgefordert wird, eine neue Fußgängerpassage zwischen Neue Große Bergstraße und Bahnhof Altona vor. Dieser wird teilweise in ein Parkhaus mit 1200 bis 1500 Stellplätzen umgewandelt sowie durch ein Bürohochhaus an der Max-Brauer-Allee ergänzt (taz berichtete am Mittwoch).

Die Wiederöffnung der Bergstraße für Autos wäre ein bundesweites Modellprojekt. Gutachter hatten voriges Jahr bestätigt, dass es dafür kein Vorbild gebe. Die Große Koalition in Altona und die Einzelhändler in der Einkaufszone erhoffen sich von dieser Maßnahme eine erhöhte Attraktivität des autogerechten Bezirkszentrums für KonsumentInnen. smv

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