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Im Rausch der Lüfte: Ein Film über sowjetische Fliegerinnen

Schneller, höher, weiter! So lautete die bolschewistische Formel, mit der sich ein ganzes Volk in die Luft und später in den Weltraum katapultieren sollte. Allein in Moskau entstanden in den Dreißigerjahren elf Fliegerclubs. Berühmt und gefeiert wurden vor allem die ersten Pilotinnen und Fallschirmspringerinnen. Selbst junge Kolchosbäuerinnen träumten davon, in die Luft zu gehen – und taten das auch.

Regine Kühn und Eduard Schreiber haben für den Film „Aviatricen“ das Originalfilmmaterial über diese sowjetischen Heldinnen noch einmal durchforstet. Dazu wurden einige der ehemaligen Pilotinnen-Stars, die heute als Rentnerinnen mehr oder weniger verarmt in Moskau leben, interviewt. Es war ein Rausch! Und er ist noch nicht ganz verflogen.

Noch immer ist das Fliegen in Russland fast so selbstverständlich wie bei uns das Fahrradfahren, noch immer gibt es dort mehr Pilotinnen als anderswo auf der Welt. Und ich fühle mich in einer Maschine oder einem Hubschrauber von Aeroflot noch immer hundertmal sicherer als in einem dösigen Lufthansa-Flugzeug. Der Grund für diese „Sicherheit“, aber auch für die Weltraumflüge, wurde mit dem Massensport Fliegen in den Dreißigerjahren gelegt – von Stalin persönlich, wenn man den beiden Filmemachern glauben darf: auch wieder so eine „Wahnsinnsleistung“. Ein ganzes Volk bewegt sich in immer dünnere Luft!

Der 59-minütige Film „Aviatricen“ läuft am Sonntag um 21 Uhr und Montag, 19 Uhr im Babylon-Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße. Anschließend stehen die beiden Regisseure Rede und Antwort. Helmut Höge

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