: Keine Gemeinsamkeiten
■ Friedensinis und Grüne gegen Joschka Fischer in Lübeck. Nazis aber auch
Ein nicht allzu herzlicher Empfang droht Joschka Fischer heute in Lübeck. Wenn der Außenminister und heimliche Parteichef der Grünen am Abend in der Musik- und Kongresshalle der Hansestadt zum Zwecke des Wahlkampfs auftritt, wollen ein paar Hundert Demons-trantInnen vor dem Veranstaltungsort in der Willy-Brandt-Allee für Gegenstimmung sorgen. Der vom Lübecker Friedensplenum und etlichen Grünen wegen des Kosovo-Krieges angemeldeten „antimilitaristischen Demonstration“ gegen Fischer droht jedoch Ungemach.
Die NPD-Kreisverband und die Jungen Nationaldemokraten wollen „mit einem eigenen Marschblock“ gegen „bundesdeutsche Kriegstreiberei“ zu Felde ziehen. „Natürlich gibt es keine Gemeinsamkeiten mit denen“, stellt der grüne Lübecker Bürgerschaftsabgeordete Hans-Jürgen Schubert klar. Das Friedensplenum werde „schon dafür sorgen, dass die Nazis sich nicht bei uns dranhängen“. Wie das gelingen soll, wollte Schubert nicht verraten.
Er selber ruft zu der Demonstration „gegen militärische Friedens-erzwingung und Nato-Angriffskriege aus Anlass des Besuches des Außenministers“ auf, weil er „auf der Grundlage des grünen Bundesprogramms“ stehe. Bei Fischer gebe es da Zweifel.
Dieser tritt zusammen mit der schleswig-holsteinischen Frauenministerin Angelika Birk auf, die in ihrem Wahlkreis Lübeck um ein erneutes Mandat bei der Landtagswahl am 27. Februar kämpft. smv
Demo: ab 18.30 vom Holstentorplatz zur Kongresshalle; zeitgleich beginnt die Wahlkampfveranstaltung, Fischer redet um 20 Uhr.
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