: Staatsanwalt ermittelt gegen Glogo
■ Sondersitzung um manipulierte Akten in Bestechungs-Affäre
In die Affäre um Niedersachsens ehemaligen Ministerpräsidenten Gerhard Glogowski (SPD) hat sich jetzt die Staatsanwaltschaft Hannover eingeschaltet. Sie leitete ges-tern ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts der Urkunden-Unterdrü-ckung ein. Die Staatsanwaltschaft reagierte damit auf Zeitungsveröffentlichungen, wonach der eingesetzte Sonderermittler Heiner Herbst Anhaltspunkte für manipulierte Akten gefunden habe.
Seit vergangenen Mittwoch soll auch ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss klären, inwieweit Glogowski finanzielle Begünstigung erhalten habe. Inzwischen deutet sich an, dass dieser Ausschuss seine Arbeit erheblich schneller als geplant aufnehmen wird. CDU und Grüne drängten gestern auf eine kurzfristige Sondersitzung, zu der mittlerweile auch die SPD bereit wäre.
CDU und Grüne verlangten außerdem, dass alle Akten und Unterlagen, die dem Sonderermittler zur Verfügung gestellt worden waren, sichergestellt werden. Nach den Zeitungsberichten hatte Herbst in zwei Fällen Veränderungen an Akten festgestellt: Aus einer Akte, in der es um Glogowskis Aufsichtsratsvergütungen ging, könnten Teile entfernt worden sein. Auch die Rechnungsanforderung der Staatskanzlei beim Reiseveranstalter TUI könnte möglicherweise nachträglich zu den Akten geheftet und rückdatiert worden sein. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen