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■ Durchs wilde Industal: Ein Fotoband folgt den „Troubadouren Allahs“

Wanderderwische und Fakire, Sufis und Schlangenbeschwörer – romantisch sind die Assoziationen, die diesen Figuren aus tausendundeinem Märchen anhaften. Etwas rauher ist die Wirklichkeit. Deswegen ist Pakistan nicht gerade als klassisches Urlaubsland für Bildungsbürger bekannt, obschon dort die mystischen Facetten des Islam noch immer Teil des Alltagslebens bilden. Vor den Moscheen und Heiligenschreinen, den Zentren des religiös motivierten Aussteigertums, ist regelmäßig die Hölle los: Sänger wiegen sich Verse rezitierend bis zum Morgengrauen, Sufi-Musiker trommeln sich mit mächtigen Dhol-Drums in Trance, wobei der entsprechende Rummel zugleich soziales Ereignis und kommerzielles Spektakel ist. Der Musikologe Peter Pannke und der Fotograf Horst A. Friedrichs sind durchs wilde Industal gereist, von Karatschi bis nach Lahore, immer auf den Spuren der „Troubadoure Allahs“ (Frederking & Thaler, 1999, 192 S., 98 DM, mit CD). Ihr eindrucksvoller Fotoband fängt Momente dieser musikalischen Pilgerreise in den Sufi-Underground ein.       bax

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