: Schweinepreise für die deutschen Sauen
Agrarbericht der Bundesregierung: Einkommensrückgang und geplante EU-Initiative
Berlin (taz) – Die Preise für Schweinefleisch haben im Jahr 1999 den niedrigsten Stand seit Bestehen der Bundesrepublik erreicht – zumindest der Kilopreis, den die Bauern von den Schlachthöfen kriegen. Das berichtete gestern Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke, als er den Agrarbericht 2000 der Bundesregierung vorlegte.
Der nochmalige Einbruch bei den Schweinepreisen sorgte im Schnitt für einen Einkommensrückgang von 7,3 Prozent bei den Landwirten. Das Bild ist jedoch je nach Sparte stark unterschiedlich. Schweinemäster machten im vergangenen Jahr nur noch knapp 11.000 Mark Gewinn, Milch- und Rinderbauern 58.000. Die Pflanzen- und Obstanbauer hingegen lagen bei knapp 62.000 Mark.
Im Schnitt ergab sich bei den konventionellen Betrieben 53.450, bei den Biobauern knapp 54.000 Mark Jahresgewinn. Insgesamt verdiente eine Vollzeitarbeitskraft in der Landwirtschaft 1999 nur noch 36.500 Mark. Die Zahl der Beschäftigten sank um 5,1 Prozent auf 1,43 Millionen bundesweit.
Minister Funke beklagte auch die Rahmenbedinungen in der EU. „Mir ist seit langem ein Dorn im Auge, dass die Preise für Energie und hier speziell für Dieselkraftstoff immer weiter auseinander klaffen“, meinte er. Auch bei den Pflanzenschutzmitteln gebe es stark voneinander abweichende Regeln, die man weder Verbrauchern noch Bauern erklären könne. In beiden Bereichen will Funke deshalb eine EU-Initiative starten, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Nun müssen Umweltschützer und Verbraucher nur noch aufpassen, dass die Angleichung nicht auf dem niedrigsten vorhandenen Niveau geschieht. Reiner Metzger
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