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Zwangsarbeiter-Liste: Erste positive Reaktion in Berlin

Heinkel Systemservice GmbH beteiligt sich am Entschädigungsfonds der Wirtschaft

Knapp eine Woche nach Veröffentlichung der so genannten Berliner Liste hat jetzt eine erste Berliner Firma ihren Beitritt zum Zwangsarbeiter-Entschädigungsfonds erklärt. Das American Jewish Committee (AJC) hatte in der vergangenen Woche Firmen genannt, deren Vorgänger in Berlin während des Nazi-Regimes Zwangsarbeiter beschäftigt haben sollen (die taz dokumentierte).

„Wir werden uns nicht mit der Gnade der späten Geburt herausreden und dem Entschädigungsfonds beitreten“, sagte gestern Christoph Graf von Stillfried, Inhaber der Reinickendorfer Heinkel Systemservice für Energieanlagen GmbH, der taz. Nach dem Holzmindener Boiler- und Heizgerätehersteller Stiebel Eltron ist dies die zweite positive Reaktion auf die Berliner Liste des AJC.

Obwohl keinerlei Verbindung zu den Heinkel Flugzeugwerken bestehe, sei klar, dass der Name Heinkel erheblich mit dem NS-Regime belastet sei, so Graf von Stillfried. Deswegen werde man sich der Gesamtverantwortung für das „Dritte Reich“ und seiner unsäglichen Folgen stellen. Allerdings könne die Firma mit 16 Beschäftigten in der Entschädigungssumme nicht mit den damaligen Heinkel Flugzeugwerken, die über 50.000 Beschäftigte gehabt hätten, in einen Topf geworfen werden.

Unterdessen hat der Landesverband Deutscher Sinti und Roma einen Brief an alle 50 Firmen gesandt und sie darin aufgefordert, dem Entschädigungsfonds beizutreten.

Bis auf die Heinkel Systemservice gab es bisher allerdings nur ablehnende Reaktionen auf das Schreiben vom 31. Januar. Die EAW Relaistechnik GmbH bezeichnet in ihrer Antwort die AJC-Liste als „grob fahrlässig“ und „schlampig recherchiert“. Niemals habe das ostdeutsche Unternehmen etwas mit der AEG Apparate Werke Treptow zu tun gehabt. Ähnlich argumentieren auch die Admos Gleitlager, Produktions- und Vertriebs GmbH sowie die Fath GmbH. Richard Rother

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