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Für konkrete Verbesserungen streiten

■ Öko-Verbände sind vom Aktionstag nicht nur begeistert

Auch in den Kreisen, die eine Verkehrswende wollen, stößt der autofreie Tag nicht auf ungeteilte Zustimmung. So hält es der Naturschutzbund Nabu beispielsweise für sinnvoller, an dem Tag für konkretere Ziele zu streiten, und der Fahrradclub ADFC würde es bevorzugen, wenn alle Kraft in spürbare Verbesserungen investiert würde. Dennoch: Mitmachen wollen sie alle.

„Grundsätzlich begrüßen wir Initiativen, die das Problem Autoverkehr ins Bewusstsein heben“, sagt der Nabu-Verkehrsexperte Manfred Prügel. Er möchte den Tag aber dazu nutzen, bereits andiskutierten Projekten Schub zu verleihen, etwa einer Erweiterung des S-Bahnnetzes. Hauptverkehrsstraßen zu sperren berge allerdings die Gefahr, dass die Autos auf Nebenstraßen abgedrängt werden.

„Man muss im Alltag mehr darauf achten, dass man etwas für Radler tut“, findet Ulf Dietze vom ADFC: Der HVV solle die Sperrzeiten für die Fahrradmitnahme aufheben, die Baubehörde benutzungspflichtige Radwege überprüfen und das Veloroutennetz ausbauen; die Polizei müsse das Falschparken konsequenter ahnden. Wenn sich Hamburg am autofreien Tag beteilige, werde der ADFC mitmachen, sagt Dietze, der die Erfolgsaussichten aber skeptisch beurteilt: „Man erreicht nur die Leute, die ohnehin mal aufs Auto verzichten.“

Manfred Braasch vom Naturschutzverband BUND erwartet dagegen, „dass sich die Leute über ihr Mobilitätsverhalten Gedanken machen“. Der Verkehrsclub VCD findet gut, dass der Termin auf einen Werktag fällt: „An einem Sonntag ist der Verkehr wesentlich geringer, so dass die Vorteile kaum spürbar würden“, sagt Landesgeschäftsführer Carsten Knoch.

Die grüne Bundestagsabgeordnete Kristin Heyne ärgert sich besonders über die „völlig überzogene“ Reaktion der Handelskammer, die den Hamburger Wohlstand bedroht sah. „Die Kammer muss sich fragen, mit welcher Legitimation sie so stark ins politische Geschehen eingreift“, so Heyne. knö

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