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Nur eine ganz kleine Klatsche

■ Für die Amateure des HSV und des FC St. Pauli begann der Regionalliga-Rückrundenstart denkbar schlecht

Wer aus 20 Spielen gerade nur sieben Zähler holt, braucht schon viel Phantasie, um einer erneuten Niederlage etwas Positives abgewinnen zu können. Die 2:3-Niederlage der HSV Amateure gegen den SV Wilhelmshaven kann dennoch geradezu als Wunschergebnis des Trainers gewertet werden: Stefan Böger hatte nach der bisherigen Niederlagenserie seiner Schützlinge bescheiden postuliert, er habe fürderhin „keinen Bock mehr, nur Klatschen zu kommentieren“.

Das brauchte er gestern auch nicht, denn der Favorit vom Jadebusen beließ es bei einem würdigen Ein-Tore-Abstand: Joakim N'Tsika und Mahmut Yilmaz trafen für den Tabellenletzten, während Oleg Golowan (9., 34.) und Stephan Prause auf Wilhelmshavener Seite für einen letzlich ungefährdeten Sieg sorgten. Vor lediglich 300 Zuschauern zeigte sich der Bundesliga-Nachwuchs gegenüber der 0:4-Pleite gegen den VFB Lübeck vom vergangenen Sonntag zwar deutlich verbessert, musste aber erneut einsehen, dass er derzeit nicht ansatzweise den Ansprüchen der Regionalliga genügt.

Auch der zweite Hamburger Drittligist erwies sich an diesem Wochenende als Aufbaugegner: Der FC Bremerhaven fuhr am Sonntag seinen zweiten Saisonsieg ein – beide Mal fungierten die Amateure des FC St. Pauli als Opfer: „Wir hätten auch 5:0 verlieren können“, zeigte sich Trainer Joachim Philipkowski besonders von der zweiten Hälfte enttäuscht. Gar nicht gut zu sprechen war der Ex-Profi auf die Leistung der acht (!) Profis, die den Kader eher schwächten denn verstärkten: „Wenn jemand den Anspruch hat, bei den Profis zu spielen, muss er sich erstmal in der Regionalliga den Arsch aufreißen“.

Da jedoch besonders die Leis-tung von Ivan Klasnic nicht einmal Drittliga-Ansprüchen genügte, kam der Tabellen-Vorletzte zu seinem ersten Heimsieg, den der Routinier Michael Fait (15.) und Gaston Cyrille Kibiti (17.) schon frühzeitig unter Dach und Fach brachte.

MiG/ruf

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