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100 Prozent d’accord

betr.:„Haider isolieren!“, (Der Beschluss der EU ist wichtig für sie selbst), taz vom 4. 2. 00

Hundert Prozent d'accord mit dem Kommentar von Patrik Schwarz! Salut Peter Kultzen, Berlin

[...] Ich halte die Entscheidung für richtig und unbedingt notwendig, denn die EU darf ihre Aufgaben und Ziele als Wertegemeinschaft nicht zu einer Farce verkommen lassen und muss jedem Mitgliedsland, das auszuscheren droht, unverzüglich und konsequent klarmachen, mit welchen Folgen und möglicherweise Sanktionen es zu rechnen hat! Die Gefahr einer längeren Isolation unseres Nachbarlandes sehe ich allerdings nicht, denn auch die zu erwartenden Trotzhaltungen einiger Österreicher sind nichts anderes als zeitlich befristete emotionale Entgleisungen, die sich über kurz oder lang wieder auflösen werden, wenn sich der Verstand hoffentlich wieder zurückmelden wird. Dennoch sollte sich jeder Einzelne von uns jetzt genau überlegen, ob er seine Urlaubsreise unbedingt nach Österreich machen muss: Es gibt ja auch noch andere schöne Reiseziele!

Darüber hinaus sollte uns in Deutschland die ganze Entwicklung bei unseren österreichischen Nachbarn mahnen, wachsam zu sein, denn der Aufstieg des Rechtspopulisten Jörger Haider kommt nicht von ungefähr und findet seinen Ursprung vor allen Dingen in der verkrusteten politischen Struktur: Nicht nur die Dominanz in der SPÖ in der Regierungsverantwortung in den letzten 30 Jahren hat daran einen großen Anteil gehabt, sondern auch die aus einer Not heraus geborene Große Koalition hat der Demokratie sehr geschadet! Und wenn wir in unserem Lande nicht Gefahr laufen wollen, dass sich eine ähnliche Entwicklung bei uns anbahnt, dann sollten beispielsweise die für die CDU-Spendenaffäre verantwortlichen Politiker endlich zur Rechenschaft gezogen, rechtskräftig verurteilt und aus dem Parlament entfernt werden! Thomas Henschke, Berlin

Haider ist kein Rechtsradikaler, sondern ein Marktlückenpopulist. Er hat ein Gespür dafür, was bei den Menschen ankommt. In früheren Jahren ging er immer wieder mit neonazistischen Parolen auf Stimmenfang. Dabei ging es ihm aber eigentlich nur darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Er hat erkannt, dass das heute nicht mehr medienwirksam ist, im Gegenteil, er profiliert sich jetzt als Retter der Demokratie, der ein korupptes System abschafft.

Man wird an der Politik der neuen Regierung also nichts Rechtsradikales finden können. Haider ist ein ruhmgeiler Bauernfänger, doch das alleine rechtfertigt noch nicht den Isolationskurs der EU, ansonsten müssten auch Koch oder Leute wie Böhme ausgegrenzt werden. Der Schritt der EU wird aber dadurch gerechtfertigt, dass Haider in der Vergangenheit mit neonazistischen Parolen den Grundstein für seine heutige Popularität gesetzt hat. Und genau deshalb hat er seinen Platz in einem Staat, der sich auf humanistisch-ethische Grundsätze beruft, für immer verspielt. Boris Herrmann, Berlin

betr.: „Entzaubert Haider“ (Jetzt sind Bürger, Künstler und Journalisten gefordert), taz vom 1. 2. 00

Es ist mir eine liebe Pflicht, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass zum nämlichen Behuf Siegfried und Roy bereits fix gebucht sind, David Copperfield (mit Begleitung) ist angefragt.

Martin Puntigam, Wien

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