Kampf dem Tintenfraß

Halbe Million für Bach-Handschriften

Die erste halbe Million Mark zur Rettung der von Tintenfraß schwer geschädigten Bach-Handschriften im Bestand der Berliner Staatsbibliothek ist da. Das teilte der Verein der Freunde der Staatsbibliothek, der vor drei Monaten ein „Bach-Patronat“ ins Leben gerufen hatte, gestern mit.

Die Initiative wirbt unter dem Motto „KulturGut bewahren“ bundesweit um Spenden und Sponsorengelder für die Restaurierung der Original-Notenhandschriften Johann Sebastian Bachs (1685 –1750). Bach gilt als der größte deutsche Barockmusiker, der mit zahlreichen Klavier- und Kirchenmusikkompositionen von sich reden gemacht hatte.

Das bislang eingeworbene Geld ermöglicht es, in Berlin nun zusätzliche Stellen für Papierrestauratoren auszuschreiben.

Ende vorigen Jahres war in der Staatsbibliothek eine spezielle Restaurierungswerkstatt eingeweiht worden, die die Anwendung des so genannten Papierspaltverfahrens nach einer entsprechenden Anlernphase vorsieht. Die vom Leipziger Zentrum für Bucherhaltung entwickelte Technik gilt als bisher sicherste Methode, um vor dem Zerfall bedrohtes Schriftgut zu retten. Die Bach-Handschriften hatten jahrelang in der Bibliothek gelagert und waren zum Teil zerstört worden.

Das „Bach-Patronat“ will durch eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit die Bach-Autografe als Teil des Weltkulturerbes bekannt machen und möglichst viele Menschen für ihre Rettung begeistern. „Dies scheint zu gelingen“, meinte der Vereinsvorsitzende Winfried Sühlo.

Die Staatsbibliothek schätze die Restaurierungskosten für die Bach-Autografe auf weit über zwei Millionen Mark. dpa/taz