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Umsonst oder vergeblich

Heute entscheidet das Berliner Kammergericht in Sachen „Kölner Zeitungskrieg“. Verhandelt wird der Widerspruch von 20 Minuten Köln-Verleger Schibsted gegen die vom Axel Springer Verlag (daher ist der Gerichtsstand Berlin) erwirkte einstweilige Verfügung, die das Erscheinen der Gratiszeitung seit dem 5. Januar verbietet. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die journalistisch anspruchlosen Kostenlos-Blätter die klassischen Tageszeitungen verdrängen könnten und daher aus Wettbewerbsgründen verboten werden sollten.

Falls das Gericht gegen ein Verbot und für den norwegischen Schibsted-Konzern entscheidet, könnte 20 Minuten Köln frühestens ab kommenden Montag wieder erscheinen, so Schibsteds Deutschlandchef Folker Flasse. Die Redaktion in Köln sei voll arbeitsfähig, „da ist niemand abgesprungen“. Auch die Online-Ausgabe des Blattes wird weiter produziert (www.20minutenkoeln.de). Sollte das Kammergericht das bisherige Verbot kassieren, will Schibsted außerdem Schadensersatzansprüche gegen Springer anmelden, die Höhe steht noch nicht fest.

Alle drei in Köln streitenden Parteien – neben Schibsted und Springer auch der Verlag DuMont Schauberg, der beide Kölner Tageszeitungen und das Boulevardblatt Express herausgibt – wollen in jedem Falle weiter durch die Instanzen gehen. Außerdem soll Springers als „Abwehrmaßnahme“ eingeführtes Gratisblatt Köln extra sofort wieder erscheinen, und auch DuMont will dann endgültig den kostenlosen Kölner Morgen herausbringen. stg

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