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Gedenken an Beginn des Kampfes

■ Rund 7.000 Kosovo-Albaner versammeln sich im Drenica-Tal. Nato will 2.000 Soldaten zu Manövern ins Kosovo schicken. Schulbus bei Explosion nahe Mitrovica beschädigt

Brüssel/Kosovoska Mitrovica (AFP/AP) – Zum Gedenken an den Beginn ihres bewaffneten Widerstandes gegen die Vorherrschaft der Serben vor zwei Jahren haben sich gestern bis zu 7.000 Kosovo-Albaner im Drenica-Tal versammelt. Die Teilnehmer der Kundgebung kamen auf einem Hügel beim Dorf Likoshani zusammen, wo erstmals serbische Truppen mit der albanischen Kosovo-Befreiungsarmee UÇK aneinander geraten waren. Bei dem Gefecht waren 24 Albaner getötet worden.

Das Alliierte Oberkommando der Nato in Europa (Shape) kündigte unterdessen an, im kommenden Monat 2.000 Soldaten zu Bodenmanövern ins Kosovo zu schicken. Die 2.000 Soldaten aus der „strategischen Reserve“ sollen vom 19. März bis zum 10. April an Übungen in der Region teilnehmen. Beteiligt daran seien Argentinien, Italien, die Niederlande, Polen, Rumänien und die USA. KFOR-Sprechern zufolge steht die Entscheidung nicht im Zusammenhang mit der Forderung des Nato-Oberbefehlshabers in Europa, General Wesley Clark, nach einer Verstärkung der Friedenstruppe um weitere 2.000 Mann.

Der russische Außenminister Igor Iwanow regte unterdessen „tiefgreifende Beratungen“ des UN-Sicherheitsrats und der sieben größten Industriestaaten plus Russland (G 8) an. Solche Gespräche und daraus resultierenden Entscheidungen seien wichtig für eine Beilegung der Krise im Kosovo, sagte Iwanow laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der geteilten Stadt Kosovska Mitrovica wurde am Montag ein Schulbus beschädigt. Der in Kosovska Mitrovica beschädigte Bus fuhr am Morgen auf einen Sprengsatz oder eine Mine. Kurz zuvor hatte er Schulkinder in den serbischen Nordteil der Stadt gebracht. Durch die Wucht der Detonation entstand ein rund ein Meter breiter und 50 Zentimeter tiefer Krater in der Straße.

KFOR-Soldaten riegelten die Straße ab. KFOR-General Pierre de Saqui de Sannes deutete an, dass es sich bei dem Vorfall womöglich um einen versuchten Angriff gegen Soldaten der internationalen Friedenstruppe gehandelt haben könne. Er sprach von einem „Akt der Gewalt“. Die Straße, die den serbischen Teil von Mitrovica mit einer weiteren Serben-Enklave verbindet, wird vor allem von der KFOR und Serben genutzt.

Kosovska Mitrovica ist seit dem Ende des Kosovo-Krieges im Juni geteilt, die Grenze verläuft am Fluss Ibar. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Serben und Albanern in Mitrovica kamen seit Anfang des Monats bereits zehn Menschen ums Leben.

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