: Stefan Raab – das geringste Übel
betr.: „Ende der Verranztheit“ (Grand Prix Eurovision), taz vom 21. 2. 00
Die Euphorie des Autors kann ich leider überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn diese Auswahl alles wäre, was die deutsche Musiklandschaft zu bieten hat, dann sähe es wirklich finster aus. Songs aller Stile? Na, mein Guter, da gibt’s doch schon Etliches mehr. Die musikalischen Darbietungen der Vorentscheidung kamen kaum über Provinzniveau hinaus. Mit Stefan Raab hat halt nur das wohl geringste Übel den Sieg davongetragen.
Folgendes Szenario hätte mir diebische Freude bereitet: Der falsch wie eine Krähe singende Marcel gewinnt den Vorentscheid und tritt beim Grand Prix direkt nach dem französischen Beitrag auf. Die Franzosen wiederum schicken zum Beispiel Johnny Halliday ins Rennen.
Ich würde mir wahrscheinlich vor Vergnügen in die Hosen machen. Etwas Positives hätte das Ganze ja doch: Deutschland würde sich danach vielleicht doch auf Anne Haigis, Joy Fleming und viele andere mehr besinnen.
Nichts für ungut, aber dieser Firlefanz war nicht viel besser als das, was uns zu „Heck und Siegel“-Zeiten aufgetischt wurde.
Peter Wettstein, Heddesheim
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