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3,3 Kilometer Sammlerleidenschaft

An den Wänden des Kellerzimmers hängen sie, fein säuberlich aufgereiht: 1600 Zollstöcke. Aufgeklappt haben die hölzernen Messlatten eine Länge von 3,3 Kilometern. „Das reicht aber noch nicht ganz bis Kappeln“, sagt Willi Rohloff. Der 67-Jährige aus Kronsgaard-Düttebüll (Kreis Schleswig-Flensburg) hat ein ausgefallenes Hobby: Er sammelt Zollstöcke. Bis die Entfernung zur nächst gelegenen Kleinstadt überbrückt werden könnte, müssen aber noch etliche Hundert Stück dazu kommen.

Rohloff, ehemals Wirtschafter auf einem Gutshof, sammelt Zollstöcke mit unterschiedlichem Werbe-Aufdruck. Wie er zu diesem Hobby gekommen ist, weiß er selber nicht: Er kenne bisher niemanden, der wie er von dieser Sammel-Leidenschaft ergriffen ist und mit dem er sich austauschen könnte. Tauschen sei auch gar nicht möglich, „denn ich habe keinen einzigen doppelt“.

Die meisten von Rohloffs Zollstöcken – der Begriff ist von dem alten deutschen Längenmaß Zoll abgeleitet – haben das Normalmaß von zwei Metern. Nur wenige Exemplare der Sammlung sind drei Meter lang. Ein einziger Zollstock kommt aus den USA und gibt die Entfernung in Inch (ein Inch = 2,54 Zentimeter) an.

Freunde und Bekannte von Rohloff unterstützen dessen Sammelwut. So überreichte ihm der Bürgermeister seines Wohnortes einst zum 60. Geburtstag einen Blumenstrauß: 60 mit Blüten dekorierte Zollstöcke.

Friedhelm Caspari

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