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„Rohstoff Baumwolle nicht bedenklich“

■ 700 Baumwollexperten in Bremen / Schrumpfungsprozess in der Textilindustrie hält an

Verbraucher müssen sich nach Ansicht von Experten keine Sorgen bei Kleidungsstücken aus genmanipulierter Baumwolle machen. Bei Untersuchungen seien bislang keine toxischen Wirkungen und keine Hinweise auf andere Schädigungen festgestellt worden, sagte gestern Professor Helmuth Harig, Direktor des Bremer Faserinstituts, vor der Landespressekonferenz anlässlich der 25. Internationalen Baumwolltagung in der Hansestadt. „Der Rohstoff Baumwolle hat in der Regel nichts, was bedenklich sein kann.“

Sorgen hat dagegen die deutsche Textilindustrie. Trotz weltweit wachsender Branche sei der 20-jährige Schrumpfungsprozess noch nicht abgeschlossen, befürchtete der Präsident des Gesamtverbandes der Textilindustrie in Deutschland, Josef A. Beckmann. Beckmann forderte Steuererleichterungen und maßvolle Tarifabschlüsse für die „Personalkostenintensive“ Industrie. Vor allem dürften Abschreibungsbedingungen nicht, wie mit der Steuerreform geplant, erschwert werden.

In Deutschland gibt es derzeit rund 900 Betriebe der Textilindustrie mit zusammen 130.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von 32 Milliarden Mark. Etwa 40 Prozent der Produktion sei für Bekleidungszwecke, je 30 Prozent für Haushaltsartikel wie Bettwäsche und Teppiche sowie für technische Textilien. Der Bereich technische Textilien sei ein Wachstumsmarkt, in dem Deutschland gemeinsam mit USA und Japan führend sei. Dazu zählten unter anderem Innenverkleidungen von Autos sowie nicht brennbare Stoffe für Schutzanzüge der Feuerwehr und Soldaten.

700 Teilnehmer aus 44 Ländern wollen noch bis Samstag (4. März) auf der Internationalen Baumwolltagung wichtige Entwicklungen in der Verarbeitung und Forschung diskutieren.

dpa

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